Bonner Spendenparlament

Die Projekte der 31. Parlamentssitzung

Empfehlungen der Finanzkommission des Bonner Spendenparlaments 31. Parlamentssitzung

Zur 31. Parlamentssitzung schlägt die Finanzkommission dem Parlament nachfolgende zehn Projekte mit einem Fördervolumen von insgesamt 24.800 € zur Entscheidung vor.

Projekt Nr. 1: „Neustart – clever Deutsch lernen“

Antragsteller: Ausbildung statt Abschiebung e.V., Bonn

www.asa-bonn.org

Der Verein AsA e.V. richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene, die nach Deutschland geflüchtet sind. Neben der Aufenthaltssicherung stehen der Spracherwerb und die sprachliche Unterstützung im Vordergrund. Mit den geplanten Unterrichtseinheiten werden grundlegende, alltagsrelevante Kenntnisse im Umgang mit digitalen Medien und Geräten, die zunehmend auch in den Deutschkursen angewandt werden, vermittelt. In den Nachmittagskursen können so ca. 100 Jugendliche ihre Sprachkompetenz stärken und ihre schulischen und beruflichen Perspektiven verbessern.

Antrag: 5.000 € von Gesamtkosten von 10.000 € für Honorare, Unterrichtsmaterialien, Sonstiges

Empfehlung: Die Finanzkommission empfiehlt, das Projekt in beantragter Höhe zu fördern.

Projekt 2: Begegnungsräume

Antragsteller: Bunter Kreis Rheinland e.V. www.bunterkreis.de

Die Beratungsstelle „BOOFE“ des Vereins betreut rund 400 Familien mit behinderten oder chronisch schwerstkranken Kindern. Um der Isolation entgegen zu wirken, die die fordernde Familienarbeit mit sich bringt, soll den Eltern auf vielfachen Wunsch die Möglichkeit zu Austausch und Vernetzung angeboten werden. Dazu werden Mütterfrühstücke für jeweils 20 Personen organisiert sowie Waldspaziergänge und Stammtischabende für Berufstätige. Das Pilotprojekt läuft zunächst für ein Jahr. Bereichert wird es durch einen „Kinsugi“-Workshop: diesem japanischen Kunsthandwerk liegt der Gedanke zugrunde, dass auch beschädigte Gegenstände wertgeschätzt werden sollen, indem ihre Bruchstellen sichtbar und dekorativ repariert werden. So sollen auch Kinder mit Einschränkungen genauso geschätzt werden wie alle anderen.

Antrag: 1.680 € für die Raummiete in einer nahegelegenen Kirchengemeinde Verpflegung und Material für den Workshop

Empfehlung: Die Finanzkommission empfiehlt, das Projekt in beantragter Höhe zu fördern.

Projekt 3: „Schwaade un knespele“

Antragsteller: Bürgerverein Vilich-Müldorf e.V. www.bv-vilich-mueldorf.de

Das Projekt zielt darauf ab, eine Gruppe von Menschen mit Interesse an Handarbeit zusammen zu bringen. Der Schwerpunkt liegt auf textilen Arbeiten, d.h. Nähen, Sticken und Stricken. Parallel werden Kaffee, Tee und Gebäck angeboten, um den Fokus nicht ausschließlich auf die Handarbeiten zu legen, sondern auch den sozialen Austausch und die gesellschaftliche Inklusion zu fördern. Hierdurch soll ein niederschwelliges Angebot für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen zur sozialen Teilhabe am Dorfleben entstehen. Parallel dazu zielt das Projekt auf ökologische Nachhaltigkeit, indem Kleidung repariert und wiederverwendet wird.

Nach einer Anlaufphase von 6-12 Monaten ist daran gedacht, eine Kleiderbörse zu etablieren, um dort evtl. Genähtes oder gebrauchte Kleidung zu tauschen oder gegen geringes Entgelt zu verkaufen und evtl. Spendengelder für den Verein zu generieren.

Antrag: 4.050 € für Material (2 Nähmaschinen, diverse Nähutensilien (Stoffe, Wolle, Zubehör etc.), 2 abschließbare Schränkchen, 3 Arbeitsplatzleuchten, 2 Garderoben- wagen für die Kleiderbörse)

Empfehlung: Die Finanzkommission empfiehlt, das Projekt mit 2.150 € zu fördern.

Projekt 4: „Wiederaufforstung von 5.000 m2 Wald“

Antragsteller: Erlebniswald gem. UG
www. erlebniswald-online.de

Die Erlebniswald gUG fördert Arten- und Naturschutz durch verschiedene forstwirtschaftliche Projekte und verbindet diese Arbeit mit projektbezogenem Engagement für Menschen mit Förderbedarf. Auf ca. 2 Hektar werden zweimal im Jahr mit jeweils einer Sonderschulklasse von 12 Schülerinnen und Schülern 1-wöchige Forstpraktika durchgeführt. Die jungen Menschen erhalten Einblicke in die Zusammenhänge der Waldökologie und werden für Umweltschutz und Artenvielfalt begeistert. Auf zunächst 5.000 m2 sollen im Rahmen der Forstpraktika mit Unterstützung von ehrenamtlichen Helfern Jungbäume gepflanzt und mit einem Wildschutzdraht geschützt werden.

Antrag: 3.420 € bei Gesamtkosten von 5.000,00 € Jungbäume incl. Stützstäbe, Wildzaun und Ehrenamtspauschalen

Empfehlung: Die Finanzkommission empfiehlt, das Projekt in beantragter Höhe zu fördern.

Projekt 5: „Kaffeekränzchen mit Huhn und Schaf“ - Ein Angebot für Demenzbetroffene und ihre Angehörigen“

Antragsteller: Förderverein Stallgespräch Alfter e.V. www.stallgespraech-alfter.de/förderverein

Das Projekt richtet sich an Demenzbetroffene und ihre Angehörigen. An fünf Samstagen im Jahr 2024 möchte der Verein ein zweistündiges Programm auf dem Bildungs- und Begegnungshof „Stallgespräch Alfter“ anbieten mit dem Ziel, dass die Teilnehmenden miteinander ins Gespräch kommen und gemeinsam eine Auszeit vom Alltag erleben. Die tierischen Mitbewohnerinnen und Mitbewohner (Schafe, Ziegen, Hunde, Katzen, Meer- schweinchen, Hühner, Ponys) des Stallgespräches sorgen im Rahmen eines aktivierenden tiergestützten Programmes für Bewegung, Gesprächsstoff und Spaß. Begleitet werden die Termine von zwei Fachkräften mit Expertise im Bereich tiergestützte Interventionen und/oder Demenz.

Antrag: 2.400 € für Honorar und Sachkosten (Verpflegung, Hofnutzung, Druckkosten / Flyer) Empfehlung: Die Finanzkommission empfiehlt, das Projekt mit 2.100 € zu fördern.

Projekt 6: „Mut tut gut“

Antragstellerin: Jugendfarm Bonn e.V.

www.jugendfarm-bonn.de

Für die Jahrgänge 1 und 2 der OGS Astrid-Lindgren-Schule – einer Förderschule mit dem Schwerpunkt Sprache – soll ein Gewaltpräventionsprojekt in Kursform durch externe Trainerinnen und Trainern mit mehreren Einheiten angeboten werden. In diesem Training setzen sich Kinder grundsätzlich mit dem Neinsagen auseinander: Neinsagen zu Gewalt, Drogen, Mutproben, Erpressung, „komischen" Berührungen, Spielzeug „tauschen" etc.
Im pädagogischen Alltag fällt auf, dass die Kinder im Umgang miteinander schnell körperliche Lösungen für Konflikte suchen. In diesem Training haben Jungen und Mädchen die Möglichkeit, andere Handlungskompetenzen spielerisch auszuprobieren.

Antrag: 1.800 € für zwei Trainerinnen mit je 12 Unterrichtseinheiten á 90 € = 2 x 12 x 90 € abzüglich Eigenmitteln in Höhe von 360 €

Empfehlung: Die Finanzkommission empfiehlt, das Projekt in beantragter Höhe zu fördern.

Projekt 7: „Werkzeugführerschein für Kinder“

Antragsteller: Selbstwerk Bonn gUG (haftungsbeschränkt) www.selbstwerk-bonn.de

Kinder ab 5 Jahren sollen in Workshops von einem Schreiner und einer Schreinerin dazu angeleitet werden, selbstständig Holzspielzeuge zu bauen und dabei den sicheren Umgang mit Handwerkzeugen erlernen. Die gefertigten Gegenstände werden frei von den Kindern gestaltet – sie werden ermutigt, eigene Ideen zur Umsetzung auszuprobieren, es gibt kein richtig oder falsch. Finanzielle Hürden sollten kein Kind daran hindern, an diesem Angebot teilzunehmen. Deshalb möchte das Selbstwerk einen Teil der Plätze Kindern aus benachteiligten Familien kostenlos zur Verfügung stellen.

Antrag: 2.560 € für Übernahme der Kosten für jeweils 2 Kinder vollständig bzw. für jeweils 4 Kinder zu 50% für insgesamt 8 Kurse à 160 € = 8 x 2 x 160 €

Empfehlung: Die Finanzkommission empfiehlt, das Projekt in beantragter Höhe zu fördern.

Projekt 8: Schachturnier für die Nachbarschaft

Antragsteller: Seraji Foundation e.V.

Der Verein hat mehrheitlich bengalische Mitglieder und möchte sich mit der geplanten Veranstaltung erneut für alle Menschen aus der Nachbarschaft der Moschee in Duisdorf öffnen. Es hat bereits ein Schachturnier mit rund 20 Teilnehmenden stattgefunden, und in diesem Jahr hofft der Verein die Teilnehmerzahl zu verdoppeln. Es interessieren sich viele Menschen mit den unterschiedlichsten kulturellen Hintergründen für diese Veranstaltung, die auch über Sprachgrenzen hinweg durchführbar ist und einen geselligen Teil zum gegen- seitigen Kennenlernen einschließt. Ein Schiedsrichter von der Schachgruppe der Sport- gemeinschaft Deutscher Bundestag unterstützt das Turnier.

Antrag: 1.090 € für die Ausleihe von Schachbrettern und Stoppuhren sowie Pokale und Snacks Empfehlung: Die Finanzkommission empfiehlt, das Projekt in beantragter Höhe zu fördern.

Projekt 9: „Wald- und Kinderfest der Duisdorfer Waldfreunde 2024“

Antragsteller: Verein der Waldfreunde St. Hubertus 1926 Bonn-Duisdorf Hardtberg e.V.

Das Familienfest im Wald zeigt kurzfristige Effekte durch die Stärkung des Gemeinschafts- gefühls und der Förderung des Bewusstseins für die Natur. Menschen unterschiedlicher Einkommensverhältnisse und Herkunft kommen zusammen. Dadurch werden langfristig soziale Kontakte gestärkt und nachhaltiges Umweltbewusstsein gefestigt. Es werden insgesamt bis 350 Personen teilnehmen, davon etwa 200 Kinder.

Antrag: 1.000 € für Waldpädagogen-Honorar, Bastelmaterial für Naturkundeangebot, Sachpreise für Luftballonwettbewerb, Farbe für Kinderschminken

Empfehlung: Die Finanzkommission empfiehlt, das Projekt in beantragter Höhe zu fördern.

Projekt 10: „Gesund & glücklich: Tannenbusch bewegt sich“

Verein: Gemeinnützige Unternehmergesellschaft Vielfalt in Tannenbusch (haftungsbeschränkt)www.vielinbusch.de

Mit diesem Projekt sollen der weit verbreitete Bewegungsmangel bekämpft und die ganzheitliche Gesundheit gefördert werden, indem die Bewohner und Bewohnerinnen aus Neu-Tannenbusch in niedrigschwellige Sport-, Bewegungs- und Gesundheitsangebote eingebunden werden.

Viele Familien mit Kindern unter 18 Jahren leben von Sozialleistungen. Ein hoher Anteil der Einwohner sind Zuwanderer, teilweise auch mit Fluchterfahrungen. Wenn die Erfahrungen und Erlebnisse in diesem Projekt dazu motivieren, gesund einzukaufen, sich gesund zu ernähren, sich täglich zu bewegen, mehr Selbstvertrauen zu haben, den eigenen Körper und die eigenen Grenzen besser kennenzulernen und die Wichtigkeit einer sozialen, familiären Freizeit zu erkennen, ist das ein großer Erfolg. Neben spürbaren physischen und psychischen Vorteilen werden auch die zwischenmenschlichen Beziehungen positiv beeinflusst.

Antrag: 4.000 € für 15 Exkursionen für Familien: Fahrtkosten, Eintrittsgeld, Führungen, 5 Aktivitäten für Erwachsene, Seniorinnen und Senioren/Menschen mit Einschränkungen, Aufwandsentschädigung für ehrenamtliche Helfer.

Empfehlung: Die Finanzkommission empfiehlt, das Projekt in beantragter Höhe zu fördern.