Jugendliche beraten Jugendliche - am Telefon !

Der Kinderschutzbund Ortsverband Bonn e.V. hat seit rund 50 Jahren einen festen Platz in der Bundesstadt Bonn. Er ist ein Zusammenschluss von engagierten Menschen mit dem Ziel, die Lebenssituation von Kindern, Jugendlichen und Familien in unserer Gesellschaft zu verbessern.

Dank der Unterstützung des Bonner Spendenarlaments mit 3500 € konnte im Herbst 2021 der Startschuss für das Projekt „Jugendliche beraten Jugendliche" fallen. Die Ausbildung der jugendlichen Beraterinnen und Berater beinhaltete u.a. Themen wie Cybermobbing, Pubertät, Sexualität, Essstörungen und Suizidalität.
Nach Beendigung der Ausbildung werden nun Jugendliche zwischen 16 und 21 Jahren samstags telefonisch zuhören und Hilfe anbieten.
Die Teams vom JbJ stehen bereit, wenn Jugendliche lieber mit Gleichaltrigen sprechen möchten.

 

Ausbildungsgruppe 2021/2022
Nach Planungs- und Anlaufschwierigkeiten aufgrund der Corona-Situation konnten nach intensiven Vorgesprächen 10 Frauen und 3 Männer Für die Ausbildung begeistert werden, davon 2 männliche und 7 weibliche Jugendliche (eine Schülerin), bzw. junge Erwachsene (6 Studierende) für das JbJ.


Die jugendlichen Beraterinnen zwischen 16 und 21 Jahren wurden in 60 Aus-bildungsstunden intensiv geschult. Durch Vermittlung theoretischer Grundlagen, Themen aus der Praxis und Selbsterfahrungseinheiten wurden sie befähigt, Auskünfte und Informationen zu geben aber auch akute Notrufe zu begleiten. Unterstützt wurden die Jugendlichen durch den sogenannten „Hintergrunddienst", erfahrene Beraterinnen vom Kinder- und Jugendtelefon, die während der Telefonzeiten auf Wunsch ansprechbar waren. Weitere Themen waren z.B.:


· (Cyber)mobbing
· Queer
· Pubertät
· Sexualität
· Essstörungen
· Suizidalität
· Test- und Scherzanrufe / alternative Kontaktversuche
· Die eigene Haltung
· Pflegende Kinder und Jugendliche - Projekt Pausentaste
· Sexueller Missbrauch


Die Themenabende werden in aller Regel von auswärtigen Fach-Dozentinnen durchgeführt, da seit vielen Jahren u.a. ProFamilia, das Zentrum für Essstörungen, die Michael-Franke-Stiftung, das LBST-Referat vom AStA, die Beratungsstelle gegen sexualisierte Gewalt die Ausbildungen begleiten und unterstützen. Weil im Jahr 2021 wieder in allen Bereichen und Einrichtungen viele face-to-face-Veranstaltungen stattgefunden haben, war es schwierig, Termine bei den Dozentinnen zu bekommen. So musste die beiden Einheiten zum Thema Sexueller Missbrauch auf November 2022 gelegt werden, obwohl die Ausbildung bereits im April als abgeschlossen galt.

Ab Anfang 2022 begannen die Hospitationen. Die Auszubildenden haben an den Telefongesprächen der erfahrenen Beraterinnen teilgenommen, um erste Erfahrungen zu sammeln. Sie leisten in aller Regel zweimal pro Monat zwei Stunden Telefondienst. Außerdem ist die regelmäßige Teilnahme an den monatlich stattfindenden Supervisionen verpflichtend.